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Archive for the ‘Rezensionen’ Category

[ Rezension ] Ulrike Schweikert: Pyras. Die Erben der Nacht 03.

Das Buch fand den Weg zu mir…

In diesem Jahr habe ich bereits Nosferas und Lycana, die ersten beiden Bände der Jugendfantasy-Reihe von Ulrike Schweikert gelesen. Sie haben mir sehr gut gefallen und so kam ich nicht umhin mir den dritten Teil vorzubestellen.

Klappentext:

Europa, 1879: Die Macht der letzten Vampir-Clans ist am Schwinden. Um das Überleben der Vampire zu sichern, beschließen die Altehrwürdigen, ihre Nachkommen fortan gemeinsam zu unterrichten. Bei den Pyras, den Herrschern über das unterirdische Paris und seine Ratten, geht die Ausbildung ins dritte Jahr. Doch im Labyrinth unter der Metropole lauert ein alter Feind – und er ist gefährlicher den je. Der Vampirjäger ist zurück, mit einer Waffe, die für die Geschöpfe der Nacht den Untergang bedeuten könnte…

Meine Meinung:

Alisa und Tammo de Vamalia sind aufgeregt. Dieses Jahr soll die Ausbildung der Erben der Nacht endlich bei ihnen in Hamburg stattfinden. Sie freuen sich sehr darauf ihren Freunden Hamburg mit seinem Hafenviertel, dem Jungfernstieg und dem Michel zeigen zu können. Die anderen Erben zeigen sich recht unbeeindruckt dessen, was sie von den Vamalia lernen können. Das Wissen über die Menschheit scheint ihnen weniger nützlich, als eine neue Kraft, die sie und ihr Dasein besser schützt.  Doch es soll alles anders kommen. Die Hamburger planen den Bau der Speicherstadt und deswegen muss das Haus des Clans weichen. Die Altehrwürdigen beschließen die jungen Vampire nach Paris zuschicken, so wie es eigentlich geplant zu sein schien. Dort erwartet Sie das dunkle, unteriridische Tunnelsystem mit seinen Ratten, raue Umgangsformen, das Phantom der Oper und der Vampirjäger, der ihnen schon aus Rom bekannt ist.

Endlich ein neuer Teil der Erben der Nacht Reihe von Ulrike Schweikert. Nach den Erlebnissen in Irland finden wir uns nun in Paris wieder. Ulrike Schweikert entführt uns in die Rohre, Abwasserkanäle und Katakomben der Stadt. Die Stadt lebt in Angst und Schrecken vor dem sagenumwobenen Phantom der Oper, der sein Domizil ebenfalls in der Unterwelt hat. Mich persönlich hat die Darstellung der Unterwelt nicht überzeugt. Ich habe mich nicht gefühlt, als wäre um mich herum alles dunkel und feucht, sondern ich die Geschichte war für mich immer genauso wie als spielte sie an der Oberfläche.

Ich muss zugeben, dass ich im Mittelteil des Buches nicht mehr richtig drin war. Die Geschichte hat mich einfach nicht mehr gepackt. Der Anfang in Hamburg war spitze, aber in der Unterwelt von Paris passierte zuerst irgendwie nichts. Man lernte das Phantom kennen, von dem ich persönlich schon vor dem Buch ein großer Fan war, aber sonst?! Erst nach etwa zwei Dritteln des Buches kam wieder Spannung rein. Die Vampire befällt eine merkwürdige Krankheit und man drängt förmlich darauf zu wissen, was ihnen schadet. Dies hat die Lektüre für mich eindeutig gerettet.

Wieder zu loben ist Ulrike Schweikerts Kunst wahre Begebenheiten und Personen mit ihrer Vampirgeschichte zu verbinden. Man hat als Leser nicht das Gefühl einen fantastischen Roman zu lesen, sondern eher einen Historischen. Sie beschreibt das Paris in dieser Zeit wirklich treffend und bildhaft, wenn man mal von der Unterwelt absieht. Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Bram Stocker und Oscar Wilde. Beides Autoren die ich unbedingt noch Lesen möchte und die einfach ebenso in die Reihe um die Erben der Nacht gehören wie die jungen Vampire selbst.

Letztendlich bin ich von Pyras nicht enttäuscht, aber auch nicht angetan. Ähnlich wie Lycana kommt es für mich persönlich nicht an die Spannung aus Nosferas heran. Trotz allem bin ich jetzt wieder gespannt welcher Clan uns im vierten Teil erwartet und wie einige offene Fragen geklärt werden.

Bewertung:

sternsternsternstern

Kategorien:Fantasy, Kinder-/Jugendbuch Schlagwörter: , ,

Neuzugänge #7

Oktober 21, 2009 3 Kommentare

Heute kam mein Paket von Vorablesen an.  Ich durfte mich letzte Woche über den Gewinn von Der Christmas Cookie Club von Ann Pearlman freuen.  Das Buch passt sicher wunderbar in die kalte Jahreszeit und ich werde hoffentlich schöne Lesestunden mit Tee und Lebkuchen haben.

Auf der Rückseite steht, dass ich in diesem Buch auch noch ein Rezeptheft von Dr. Oetker finden werde. Da ich es erstmal eingepackt lasse, weiß ich nicht ob dem wirklich so ist.

Übrigens habe ich gestern in Lucian reingelesen…Das erste Kapitel hat mir schonmal sehr gut gefallen und ich vermute, dass ich gleich weiterlesen werde…

Kategorien:Neu im Regal, Weiberkram

Lewis Carroll: Alice’s Adventures in Wonderland

Das Buch fand den Weg zu mir…

Eines meiner „3 for 2“ Penguin Popular Classics Exemplare aus meinem Londonurlaub im letzten Jahr. Ich habe früher immer gern die Zeichentrickserie geschaut und wollte einfach gern einmal das Buch lesen.

Klappentext:

One say, young Alice follows a waistcoat-wearing white rabbit down a rabbit hole and finds herself in Wonderland, a realm of the twisted and surreal where logic is absurd and absurdity quite logica. But will Wonderland and ist strange denizens put up with no-nonsense Alice?

Meine Meinung:

Alice, ein kleines Mädchen, sitzt im Garten ihres Elternhauses und schläft ein. In ihren Träumen sieht sie plötzlich ein weißes Kaninchen mit einer Uhr, folgt ihm und fällt schließlich in einen Kaninchenbau. Sie schwebt lange Zeit hinab, bevor sie in einem Flur mit vielen Türen landet. Am Ende findet sie einen Tisch vor, auf dem ein kleiner goldener Schlüssel liegt. Die passende Tür gleicht einem Mauseloch, doch wundersamer weise findet sich ein Fläschchen Milch auf dem „Trink mich“ steht. Alice trinkt, sie schrumpft und findet sich in einer Welt wieder in der es sprechende Tiere, wundersame Pilze, verrückte Teeparties und eine Krocket liebende Herzkönigin gibt.

Ich muss zugeben, dass ich Alice im Wunderland bislang nur als Zeichentrickserie kannte. Beim Lesen hatte ich immer die Titelmelodie im Kopf und Alices kleines Kaninchen Benny Bunny, welches im Buch von Lewis Carroll nicht vorkommt. Somit kannte ich natürlich einige Geschichten, allerdings habe ich somit auch einiges vermisst, das in der Serie hinzugedichtet wurde.

Alice ist ein Mädchen, das immer alles besser weiß. Sie erscheint mir naseweis und verwöhnt, sodass sie mir sehr schnell auf die Nerven ging. Sie ist jedoch auch mutig und nimmt kein Blatt vor den Mund, was ihr einige Stolpersteine in den Weg legt, die sich schnell wieder beseitigen lassen.

Die Figur der Alice zeigt viele „schlechte“ Charakterzüge auf. Sie denkt nicht nach, bevor sie spricht, sie unterbricht andere im Gespräch, trinkt unbekannte Flüssigkeiten und vieles andere. In diesem Märchen zeigt der Autor, was passiert, wenn man sich dieser Regeln widersetzt und wohin es führen kann.

Der Leser wird selbstverständlich viele der bekannten Personen wiederfinden. Besonders gefallen haben mir der verrückte Hutmacher und die Herzkönigin. Gerade bei Letzterer musste ich oft schmunzeln.  Auch andere Figuren wie die Herzogin, das weiße Kaninchen, die Raupe mit dem magischen Pilz fehlen natürlich nicht. Wie schon in Rezensionen anderer Blogger angesprochen fehlten auch mir Tweedledee und Tweedledum. Die mochte ich als Kind besonders gern.

In meiner Ausgabe findet man im Buch viele Illustrationen, die mir beim Lesen oft sehr geholfen haben. Einige Figuren waren mir vollkommen unbekannt und anhand der Bilder konnte ich mir diese besser vorstellen. Die Sprache an sich ist mir recht leicht gefallen, doch an einigen Stellen hatte ich einige Probleme und musste auch ab und an etwas nachschlagen, da ich es aus dem Kontext heraus leider nicht verstehen konnte.

Als Fazit bleibt mir nur zusagen, dass mir das Buch weder schlecht noch gut gefallen hat. Ich kannte schon viele Dinge und bin durch die Serie doch stark vorbelastet, so dass ich so vieles vermisst habe. Trotz allem ist Alice’s Adventures in Wonderland eine schöne und kurzweilige Geschichte und zudem mein erster englischer Klassiker, den ich freiwillig gelesen habe.

Bewertung:

sternsternsternsterna

Kai Meyer: Arkadien erwacht

Oktober 14, 2009 7 Kommentare

Das Buch fand den Weg zu mir…

Kai Meyer hatte sein neues Werk Arkadien erwacht schon seit längerem bei Twitter angekündigt. Beeindruckt hatten mich hier vor allem die Bilder der Originalschauplätze, so dass ich mir das Buch vorbestellt hatte und es gleich nach Ankunft lesen musste.

Klappentext:

Sie wartete. Zögerte. Dann zog sie den Kopf zurück, bevor sich ihre Lippen berühren konnten. Einen Herzschlag lang sah er verletzt aus, aber dann lächelte er, blinzelte in die Sonne und sagte: „Wenn es so weit ist, dann will ich dabei sein.“ „Wenn was so weit ist?“ „Wenn du allen anderen nicht mehr in die Augen schaust, als hätten sie dir gerade den Krieg erklärt. Und wenn du merkst“ – er deutete nach vorn über die Schlucht -, „dass manches zwar aussieht wie das Ende der Welt, sie in Wahrheit aber weitergeht, drüben auf der anderen Seite.“

Meine Meinung:

Die Geschichte dreht sich um Rosa Alcantara und Alessandro Carnevare, die Nachfahren zweier großer Mafiafamilien die auf Sizilien und in ganz Italien ihr Unwesen treiben. Die beiden lernen sich zufällig auf einem Flug kennen und ahnen zu Beginn nicht wie sehr sich ihre Geschichte ineinander verweben wird. Rosas Leben ist ein Scherbenhaufen. Sie flüchtet auf das Anwesen ihrer Tante, ohne zu wissen ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Alessandro hingegen weiß genau was ihn auf Sizilien erwartet. Er soll das Erbe seines Vaters antreten und er weiß, dass er sich dadurch in Lebensgefahr begibt.  Der Leser gerät zwischen die Fronten der beiden verfeindeten Mafiafamilien und erfährt vieles über die Intrigen und Lügen in der eigenen, sowie auch in der fremden Familie. Mittendrin stehen Rosa und Alessandro und zwischen ihnen entsteht eine Liebe wider jegliche Vernunft.

Kai Meyer  hat es geschafft, ein Buch zu schreiben, welches voller Emotion, Spannung und Information ist, so dass der Leser sich auf keiner Seite langweilt. Man muss jedes Wort jeden Satz und jede Silbe einfach in sich aufsaugen, um die Hintergründe und die ineinander verwebten Geschichten zu begreifen und in ein Ganzes zu bringen. Dabei ist es keineswegs schwer verständlich oder gar anstrengend zu lesen, sondern man wird einfach in die Geschichte eingesogen und kann gar nicht anders als immer weiter zu lesen. Die richtige Stimmung im Mafia-Stil schafft er gleich zu Anfang. Rosa findet auf ihrem Ipod gähnende Leere bis auf ein Lied: My Death von Scott Walker. Ich empfehle jedem Leser dieses Lied einmal anzuhören, denn es versetzt einen genau dorthin wo man in diesem Moment sein möchte: In das Italien der großen Mafiazeit.

Wer hinter der Kurzbeschreibung einen Abklatsch von Shakespeares Romeo und Julia vermutet, wird schnell eines Besseren belehrt. Die Grundlage, die verbissene Feindschaft zweier Familien und die aufkommende Liebe der jungen Sprösslinge ist sicher die gleiche, aber die Umsetzung ist für mich einmalig. Die Beziehung zwischen Rosa und Alessandro ist keine rein romantische, sondern hat auch immer einen leidenschaftlichen und animalischen Unterton. Zudem wissen beide um ihre Pflichten, die Ihnen oftmals schmerzhaft bewusst werden. Auch die Darstellung der Mafia, bei der ich Angst hatte, dass es in Klischees ausartet, hat mich wider Erwarten sehr begeistert. Ich bin kein großer Fan von Der Pate und ähnlichem, aber in Arkadien erwacht spürt man regelrecht die ständige Gefahr in der sich die Protagonisten befinden, was die Spannung stetig auf dem Höhepunkt hält.

Auch fantastische Elemente lässt der Autor in die Geschichte einfließen. Dieses setzt er um, in dem er griechische Mythen mit der heutigen Zeit verknüpft. Doch ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, um niemandem die Spannung zu nehmen. Nur so viel: Die Familien tragen ein Geheimnis in sich, dass jederzeit ausbrechen und zur Gefahr werden kann.

Durch das Lesen des Merle-Zyklus hatte ich von Kai Meyer wieder einen gnadenlosen Cliffhanger erwartet, doch zu meiner Überraschung ist dem nicht so. Arkadien erwacht lässt sicherlich wieder einige Fragen offen, doch an sich sind ein Großteil der Handlungsstränge in sich abgeschlossen und lassen den Leser doch recht zufrieden zurück. Trotzdem steigt die Vorfreude und die Spannung auf den Folgeband, da man Rosa und Alessandro einfach nicht verlassen möchte und wissen will, welches Geheimnis die Arkadischen Dynastien bergen.

Arkadien erwacht hat mich sehr berührt. Selten habe ich bei einem Buch so viele Emotionen empfunden wie bei diesem.  Beim Lesen war ich hin und hergerissen zwischen Freude, Traurigkeit, Spannung, Wut und Angst und ich habe mich förmlich in die beiden Protagonisten verliebt. Kai Meyer hat eine Welt geschaffen, in der sich Realität und Fantasie fast sanft vermischen, so dass ich mich jetzt schon nach Sizilien zurücksehne.  Ich habe ehrlich gesagt gerade nicht wenig Lust die Schauplätze einmal selbst zu bereisen, doch vorher werde ich sicher noch ein zweites Mal in diese Geschichte eintauchen.

„Eines Tages“, sagte sie, „fange ich Träume ein wie Schmetterlinge.“

„Und dann?“, fragte er.

„Lege ich sie zwischen die Seiten dicker Bücher und presse sie zu Worten.“

„Was, wenn jemand immer nur von dir träumt?“

„Dann sind wir beide vielleicht schon Worte in einem Buch. Zwei Namen zwischen all den anderen.“

Kai Meyer – Arkadien erwacht S.11

Bewertung:

sternsternsternsternstern

Am liebsten würde ich noch einen Extrastern vergeben, aber 5 Sterne ist leider das Maximum.


[ Ich lese gerade ] Kai Meyer: Arkadien erwacht

Oktober 11, 2009 6 Kommentare

1. Satz

„Eines Tages“, sagte sie, „fange ich Träume ein wie Schmetterlinge.“

Was ein toller Satz und was ein tolles erstes Kapitel mit dem Titel „Das letzte Kapitel“. Ich habe gestern gleich mit  Arkadien erwacht begonnen und habe ca. 60 Seiten gelesen und bin schon jetzt vollkommen begeistert. Es ist bisher einfach nur schön.

Volker Klüpfl/Michael Kobr: Milchgeld. Kluftingers erster Fall

Das Buch fand den Weg zu mir…

Kluftinger wurde mir schon vor einiger Zeit empfohlen, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen mir ein Buch dieser Reihe zu kaufen. Nun hatte ich noch einen Bol Gutschein und da hatte ich noch ein wenig Geld übrig.

Klappentext:

Ein Mord in Kommissar Kluftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried – jäh verdirbt diese Nachricht sein gemütliches Kässpatzen-Essen: Ein Lebensmittel-Chemiker des örtlichen Milchwerks ist stranguliert worden. Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle – und entdeckt einen scheinbar vergessenen Verrat, dunkle Machenschaften und einen handfesten Skandal.

Meine Meinung:

„Klufti“ ist ein wirklich liebenswerter Mittfünfziger und Kommissar einer Gemeinde im schönen Allgäu. Eigentlich will er gerade mit seiner Trommel zur geliebten Musikprobe, doch sein Kässpatzen-Essen wird von einem Mord unterbrochen. Und das in seinem idyllischen Ort, wo sich Hase und Fuchs ‚Gute Nacht‘ sagen. Der Kommissar sieht sich vor dem größten Fall seiner Karriere und ermittelt auf seine ganz eigene Art. Ziemlich schnell findet sich ein Mordverdächtiger, doch als eine weitere Leiche auftaucht steht er plötzlich vor einem Rätsel, dessen Lösung den Leser sicher überraschen wird.

Ich mag Krimis. Und vor allem mag ich Krimis mit einem interessanten Kommissar, in dem es sich nicht nur um die entsprechende Tat dreht, sondern auch um die Eigenarten des Ermittlers selbst. In Milchgeld lernt man einen grantelnden Kommissar kennen, der einen weichen Kern hat, diesen aber nicht gern zeigt. Wer will schon, dass seine Frau dem verhassten Dr. Langhammer seinen Kosenamen verrät. Nicht wahr Butzele? Die Figur ist einfach sehr sympathisch und auf ihre eigene Art so witzig, dass ich ein ums andere mal laut lachen musste.  Er ist ein Mann der Tat und auch ein wenig sensibel, aber genau diese Mischung macht ihn zu einem guten Kommissar, dem es schließlich gelingt dem Mörder auf die Schliche zu kommen.  Der Roman lebt durch Kluftinger und Kluftinger lebt durch den Roman. Mir kam alles sehr echt vor und da ich auch das Allgäu rund um Kempten recht gut kenne, konnte ich mir die Landschaft auch so schön vorstellen. Auch die Nebenfiguren sind klasse. Es gibt den guten Kumpel und den etwas trotteligen nervigen Kollegen, eine Frau mit der er sich nicht immer verträgt und einen Vorgesetzten der sich hinterher mit fremden Federn schmückt.

Der Fall an sich ist spannend und wirklich undurchsichtig. Ich war immer auf der falschen Fährte und wurde am Ende komplett überrascht. Das ist es, was ich an Krimis mag und so muss es auch sein. Dem Autorenteam gelingt es wirklich den Fall logisch aufzubauen und das Tatmotiv und die Tat selbst logisch aufzuklären.

Kommissar Kluftinger ist einfach ein Typ und ich habe jetzt unheimliche Lust auf Kässpatzen.

Bewertung:

sternsternsternsternstern

Kategorien:Krimi/Thriller

[ Ich lese gerade ] Volker Klüpfel/Michael Kobr: Milchgeld

Oktober 6, 2009 1 Kommentar

1. Satz

Kreuzkruzifix!

Fängt ja schon gut an :-D. Ich habe mir letzte Woche einen Klufti gegönnt. Ich wollte die Krimis schon so lange einmal lesen und habe es nun endlich geschafft und ich freu mich!!!

Kai Meyer: Das Gläserne Wort. Merle-Zyklus 03

Oktober 6, 2009 1 Kommentar

Das Buch fand den Weg zu mir…

Wie schon erwähnt habe ich alle drei Teile des Zyklus aufgrund von Empfehlungen bei Amazon bestellt.

Klappentext:

Während Venedig unter dem Angriff der Mumienkrieger zerbricht, fliehen Merle und die Fließende Königin aus der Hölle in das Land der Sphinxe. Doch dieses Ägypten liegt unter Schnee begraben und es ist eisig kalt. Merle kommt dem Schlüssel zur Rettung so nah wie nie zuvor: Sie stößt auf das Mysterium des gläsernen Wortes und nähert sich damit auch dem Geheimnis ihres eigenen Schicksals.

Meine Meinung:

Im dritten Teil finden sich Merle, Junipa, der Löwe Vermithrax und die Fließende Königin nach ihrer Flucht aus der Hölle in der Wüste Ägyptens wieder, die allerdings von Eis und Schnee bedeckt ist. Wie auch schon in Das Steinerne Licht beschäftigt sich ein zweiter Handlungsstrang mit den Erlebnissen von Serafin, Unke + Co. In Ägypten werden sie sich treffen um gemeinsam gegen das Imperium zu kämpfen.

Ich bin wirklich erleichtert, dass sich meine Hoffnung in den Abschluss der Trilogie gelohnt hat. Schon von Beginn an ist die Geschichte spannend und man brennt förmlich darauf alle Fragen geklärt zu wissen. Kai Meyer gibt hier noch einmal richtig Gas. Man wird förmlich in die Geschichte reingeworfen und ein Geschehnis jagt das Nächste.  War mir der Vorgänger an manchen Stellen etwas zu langweilig, so musste ich hier unbedingt weiterlesen. Die Handlungen die sich langsam ineinander verweben sind sehr stimmig und die noch offenen Fragen löst der Autor wirklich sehr gut und vor allem überraschend. Mit diesen Wendungen hätte ich nicht gerechnet.

Wenn ich die Trilogie einmal als Ganzes betrachte fällt mir auf, dass die Geschichte die meiste Zeit einen sehr traurigen Unterton hatte. Auch das Ende war nicht „Friede Freude Eierkuchen“ und genau das ist es, was diesen Zyklus so lebendig macht. Er zeigt, dass nicht alles im Leben immer rosig ist und man immer mit Verlusten rechnen muss und lernt mit dem Schmerz zu leben. Dies zeichnet die Geschichte aus und irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie noch nicht zu Ende erzählt ist.

Bewertung:

sternsternsternstern

Kai Meyer: Das Steinerne Licht. Merle-Zyklus 02

Oktober 4, 2009 1 Kommentar

Das Buch fand den Weg zu mir…

Aufgrund von einigen Empfehlungen hatte ich mir gleich alle 3 Bände bestellt und den zweiten Teil nun vom SuB befreit.

Klappentext:

Seit der Zauber der Fließenden Königin den Mächten des Bösen weichen musste, herrschen in Venedig Furcht und Trauer. Meerjungfrauen und Meisterdiebe, Sphinxe und Zauberpriester, sie alle ahnen, dass einzig Merle das Schicksal der Lagunenstadt wenden kann. Und während die Freunde in den Palästen Venedigs um ihre Freiheit kämpfen, fliegt Merle auf dem Rücken eines Löwen durch kilometertiefe Abgründe zur Achse der Welt. Hier, im Reich des steinernen Lichts, muss sie eine Entscheidung treffen – zwischen alten Freundschaften und dem Frieden für die ganze Welt.

Meine Meinung:

Dieser zweite Teil des Merle-Zyklus schließt direkt an den Vorgänger Die Fließende Königin an, so dass man unmittelbar in die Geschichte eintaucht. Gemeinsam mit Vermithrax, Merle und der Fließenden Königin macht der Leser sich auf den Weg zu Lord Licht, um seine Hilfe beim Kampf gegen das Imperium zu erbitten. Dazu müssen sie in die Hölle hinab steigen, ohne zu wissen, was sie dort erwartet. Währenddessen erfährt man auch, wie es in Venedig weitergeht, nachdem die Fließende Königin die Stadt verlassen hat, die den Ägyptern nun schutzlos ausgeliefert ist.

In Das Steinerne Licht entführt uns Kai Meyer wieder einmal in eine Welt die teilweise real erscheint, aber viele fantastische und mystische Elemente in sich birgt. Leider bin ich mit der Handlung und den Figuren noch weniger warm geworden, als im ersten Teil. Dies zu begründen fällt mir allerdings sehr schwer, da es sich um ein reines Bauchgefühl handelt. Ich konnte mich schlicht und ergreifend nicht in die Personen hineinversetzen, was das Lesevergnügen stark gemindert hat.

Nach knapp zwei Dritteln des Buches kommt die Handlung schließlich noch in Fahrt, gewinnt an Spannung und gipfelt wieder in einem Cliffhanger, so dass ich den dritten Teil gleich hinterher lesen werde.

Alles in allem konnte mich Das Steinerne Licht leider nicht vollkommen überzeugen. Nur aufgrund des spannenden Endes fällt die Bewertung noch mittelmäßig aus. Ich bin trotzdem gespannt wie es in Band 3 weitergeht.

Bewertung:

sternsternstern

Christoph Marzi: Heaven. Die Stadt der Feen

Oktober 1, 2009 5 Kommentare

Das Buch fand den Weg zu mir…

Kurz nach Erscheinen des neuen Werk von Herrn Marzi habe ich mit der Uralten Metropole begonnen. Alle die das Buch bisher gelesen haben, haben in höchsten Tönen geschwärmt und das lila Lesebändchen und das tolle Cover schrien förmlich „Kauf mich!“

Klappentext:

London – das ist seine Stadt. Und über den Dächern von London – dort hat David sein zweites Zuhause gefunden. Hier oben kann er den Schatten der Vergangenheit entfliehen. Bis er eines Tages auf ein Mädchen trifft, das alles auf den Kopf stellt, woran er bisher geglaubt hat. Ihr Name ist Heaven. Sie ist wunderschön. Und sie behauptet, kein Herz mehr zu haben. Ehe David begreifen kann, worauf er sich einlässt, sind sie gemeinsam auf der Flucht. Und sie werden nur überleben, wenn sie Heavens Geheimnis lüften.

Meine Meinung:

David ist von zu hause abgehauen und lebt nun in London bei einer schrulligen alten Dame die die Buchhandlung „The Owl and the Pussycat“ führt. Bei einem seiner Botengänge für seine Chefin nutzt er den Weg über die Dächer von London und begegnet Heaven. Sie ist ein schönes Mädchen und  sie hat ein Geheimnis: Ihr wurde in dieser Nacht das Herz gestohlen und sie weiß nicht was das zu bedeuten hat. Gemeinsam machen die beiden sich auf den Weg die bösen Männer zu finden, die Heaven dies angetan haben und erfahren dabei Dinge, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätten.

Das neue Jugendbuch von Christoph Marzi ist mit einem Wort zu beschreiben: fantastisch. In Heaven schafft er es das London unserer Zeit so zu beschreiben, dass es einem fast unwirklich erscheint. Ich liebe diese Stadt und ich hatte vor meinem geistigen Auge immer so viele Bilder von Straßen, Plätzen und Gebäuden Londons im Kopf, so dass die Geschichte für mich eine besondere Art der Lebendigkeit hatte. Durch seine poetische Sprache mit der er den Rahmen der Geschichte malt, hat er mich schon von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen.

Die Handlung selbst ist immer von einer gewissen Tragik untermalt. Dem Mädchen Heaven wurde das Herz gestohlen, aber es lebt. Trotz allem spürt sie, dass es so nicht unendlich weiter gehen kann und sie begreift mithilfe von David langsam, was sich hinter diesen Ereignissen verbirgt. Sie erlebt viele Enttäuschungen und all das was sie bisher geglaubt hat wird vollkommen auf den Kopf gestellt. David bietet ihr den einzigen Halt in diesem Strudel von Ereignissen und die zarten Bande der Liebe, die die beiden knüpfen sind romantisch und besonders wichtig für die Atmosphäre des Romans, aber keineswegs zu aufgesetzt oder vordergründig.

Getragen wird der Roman außerdem von viel Musik. Zitieren möchte ich daher hier aus Herrn Marzis Nachwort, was für mich den perfekten Ton zur Geschichte von Heaven und David findet.

Es begann mit dem Lied, das Dick van Dyke und Julie

Andrews über den Dächern von London singen: „Chim

Chim Cher-ee“. Die Melodie wurde schließlich zu einer

Geschichte, die erzählt werden wollte. Und während ich

David und Freema auf ihrer Suche nach dem Herzen folgte,

kamen weitere Melodien hinzu, denn die Musik ist immer

der Rhythmus, der die Dinge zum Leben erweckt.

Christoph Marzi – Heaven. Die Stadt der Feen. S. 357

Mein persönliches Fazit ist, dass Christoph Marzi mit seiner grandiosen Sprache und seiner tollen Idee einen wunderschönen Jugendroman geschaffen hat, der sicher jedem Fan von Young Adult und/oder Urban Fantasy gefallen wird.

Bewertung:

sternsternsternsternstern

Kategorien:Fantasy, Kinder-/Jugendbuch Schlagwörter: , ,